Hallo zusammen,
ich weiß, ich habe laaange nichts mehr von mir hören lassen, aber wenn man unterwegs ist fehlt einem einfach die Zeit (und auch bisschen die Motivation auf dem blöden Tablet-Touchscreen) Blog-Artikel zu schreiben. Ich bewundere deshalb die konsequente Blog-Führung mancher Work&Traveler, die ich getroffen habe.
Ist jetzt ziemlich viel geworden, aber ich hab auch ziemlich viel erlebt in den 4 Wochen Südinsel.
Okay. Angefangen hat alles am Montag, den 14. April, hier an der Haltestelle am Mount gegenüber von McDonald’s. Ich habe mich von dort aus auf den Weg nach Wellington, der Hauptstadt Neuseelands gemacht, um mit der Fähre auf die Südinsel zu gelangen. Zunächst habe ich aber zwei Nächte in Wellington verbracht und mir die Stadt angeschaut. Ich bin im Gegensatz zu so gut wie jedem anderen, den man hier trifft, überhaupt kein Fan von Wellington. Der botanische Garten, die beiden Cable Cars, die Water Front und Neuseeland’s größtes und bestes Museum, das Te Papa Museum, sind zwar ganz nett. Aber Auckland hat mir da um einiges besser gefallen. Naja.

Cable Car Station

Blick auf Wellington vom botanischen Garten aus


Als ich in Wellington war, hat der royale Besuch zur gleichen Zeit seine letzten Tage in Neuseeland verbracht. Ich hatte daran zunächst gar nicht gedacht und mich über die Polizei-& Menschenmassen (und wenn ich sage Massen, dann meine ich Massen!) an den Straßen gewundert, als ich mich auf den Weg zum Hafen gemacht habe. Erst als ich dann ein Schild mit „Goodbye Wills&Kate“ gelesen habe, hat’s mir so langsam gedämmert. Also ich wusste ja, dass die Kiwis verrückt nach „ihren“ Royals sind aber soo verrückt 😀 Das habe ich wirklich noch nie gesehen!
Mittwochs bin ich dann mit der Fähre auf die Südinsel übergesetzt.

ich war überrascht wie „luxuriös“ die Fähre innen aussah

meine bluebridge Fähre

Picton – (natürlich…) bei Regen
Ich hatte Glück, den Tag davor wurden 3 von 5 Fähren gecancelt und einen Tag danach wie ich später erfahren habe gab es so massive Verzögerungen, dass Fähren auch entweder ausfallen mussten oder stundenspäter anegkommen sind. Bei mir lief gottseidank alles reibungslos, bis auf das, dass es ziemlich schlechtes Wetter war und ich deshalb nur mäßig gute Sicht hatte. Und mir war kotzübel und ich war froh, als das Geschaukle nach 3,5 Stunden endlich zu Ende ging. Die Tatsache, dass die Frau, die mir gegenüber saß, meinte, dass sie das Meer noch nie so ruhig erlebt hatte wie heute und das normalerweise noch schlimmer sei, ließ in mir Vorfreude auf die Rückfahrt aufkommen…nicht. Wie auch immer, ich war also angekommen auf der Südinsel. Dem Teil Neuseelands, der noch schöner und atemberaubender sein soll.
Hier kommt jetzt erst einmal eine Karte, damit ich nicht mit Städtenamen um mich werfe und keiner weiß, wo ich bin oder was ich überhaupt meine.
Neuseeland’s Südinsel
Die dort eingezeichnete Route war NICHT meine Route, aber ich finde die Karte mit am übersichtlichsten von allen und außerdem sind alle Städtenamen, in denen ich war, markiert. Also nicht verwirren lassen 😉
Erste Station auf der Südinsel ist für jeden Reisenden, der mit der Fähre übersetzt, wie gesagt Picton. Viel mitgenommen habe ich von diesem Zwischenstop nicht, denn es hat in Strömen geregnet. Eigentlich wollte ich einen Tag auf dem Queen Charlotte Track in den Marlborough Sounds laufen, das soll wunderschön sein. Tja. Ich war 2 Nächte da und habe nicht mehr gesehen als den Aufenthaltsraum im Hostel und die Bushaltestelle, um weiterzufahren. Das Hostel in Picton war eh bisschen ne Katastrophe und so mit das Schlimmste, das ich auf meiner ganzen Reise hatte. Abgesehen davon, dass es eiskalt war und sich die „Heizung“ regelmäßig für ein paar Minuten auf Klimaanlage umgestellt hat, war es schimmlig, nicht wasserdicht (natürlich schlecht, wenns schüttet wie aus Eimern) und ziemlich ziemlich runtergekommen. Zu dem Zeitpunkt war ich auch ganz alleine dort im Hostel und hatte eigentlich keinen so richtigen Plan wie es jetzt weitergehen soll. Da habe ich mich dann schon für einen kurzen Augenblick gefragt, warum um alles in der Welt ich das überhaupt mache. Aber je mehr man dann plant desto mehr steigt die Vorfreude auf das, was kommt und am nächsten Tag bin ich dann ja auch schon weitergefahren Richtung Nelson.

Picton – kurz bevor ich mit dem Bus weitergefahren bin. da war das Wetter dann natürlich wieder besser…
Nelson fand ich mit seiner Fußgängerzone, der schönen Kirche und dem Centre of New Zealand einen echt schönen Fleck.

Nelson’s Kirche
Nach meinem Erlebnis in Picton hätte mir wahrscheinlich aber alles super gefallen. Ich habe mich hier auch wieder mit Francesca getroffen und wir sind zusammen den Hügel zur angeblichen „Mitte Neuseelands“ hochgelaufen.

Blick vom Berg vom Centre of New Zealand
War bisschen n act bis wirs gefunden hatten (mit Schildern haben die’s hier irgendwie nicht so…) aber von dort aus hatte man eine wirklich schöne Aussicht über die Stadt und auf das Meer.
Am Ostersonntag bin ich dann auch schon weitergefahren nach Motueka, um von dort aus den Abel Tasman National Park besuchen zu können. Kleine „lustige“ Geschichte noch von der Busfahrt. Ich hatte in Picton meine Busverbindungen für die nächsten schätzungsweise 10 Tage gecheckt und war mir sicher, dass mein Bus nach Motueka um kurz nach 7 morgens fährt. Also habe ich mir den Wecker auf 6 gestellt und beim Aufstehen wahrscheinlich mein ganzes Zimmer geweckt. Beim Frühstücken dachte ich mir dann, dass ich nochmal nachschauen sollte WO genau der Bus abfährt, nicht, dass es 2 Haltestellen gibt. Und was seh ich da? Der Bus NACH Motueka fährt erst um viertel 4 mittags, der frühe Bus um kurz nach sieben ist der, der dann aus Mouteka wieder HERAUS führt. Na toll 😀 Dann bin ich halt wieder ins Bett gegangen. Ich frage mich, was sich die anderen wohl gedacht haben… 😀
Okay, in Motueka angekommen bin ich am nächsten Tag in den Abel Tasman gefahren.

Jeder schwärmt von den Küsten, dem türkisblauen Meer und dem schönen Regenwald in dem Nationalpark, der nach einem Holländischen Seefahrer benannt ist. Vormittags habe ich eine Wanderung gemacht und nachmittags bin ich gekayakt. Und wieder habe ich festgestellt, dass das Wasser absolut nicht mein Element ist. Mir war im Kayak so schlecht von den Wellen, dass nicht mehr viel gefehlt hätte und ich hätte die Fische gefüttert. Wir hatten aber auch Pech mit dem Wetter. Morgens bei der Wanderung war der Himmel noch strahlendblau, nachmittags hat es dann aber zugezogen und ziemlich stark gewindet. Das hat dann den Wellengang verstärkt und es war ziemlich anstrengend dagegen anzupaddeln. Glücklicherweise war ein Vater mit seinem kleinen Jungen von dieser Herausforderung so überfordert, dass der Kayak-Guide beschlossen hat ein Wassertaxi zu rufen. Wer mitfahren wollte, konnte mitfahren. Das musste ich mir keine 2 Mal überlegen. Während andere also weiter von ihrem Abel Tasman schwärmen, war ich ehrlich gesagt etwas enttäuscht. Nicht nur vom Kayaken, sondern auch von der Landschaft. Das darf man jetzt nicht falsch verstehen. Es war wirklich wirklich schön dort. Aber der „place-to-be“ ist das meiner Meinung nach jedenfalls nicht. Da habe ich Schöneres gesehen.
Nach dem Abel Tasman kamen dann die Pancake-Rocks in Punakaiki. Da war ich erstmal wieder platt, nachdem ich schon bisschen entsetzt war, dass ich den Abel Tasman, auf den ja alle total abfahren, nur „schön“ fande. Aber die steilen Felswände, der dichte Regenwald, die rauen Strände und die Abgelegenheit von Punakaiki haben mich wirklich beeindruckt.

Mein nächster Stop waren Franz Josef und die Gletscher. Ich hatte mir fest vorgenommen, keinen Skydive zu machen sondern mir statt dessen den Helicopterflug zu gönnen. Und das war sowas von die richtige Entscheidung. Dieser Helicopter Flug um und auf die Gletscher war eines der besten Sachen, die ich in Neuseeland gemacht habe. Ich war richtig platt und leider sind fast alle Fotos total unbrauchbar für den Blog, weil ich vor Begeisterung immer den Mund offen habe 😀 Das war einfach so super. Der Flug an sich natürlich und die Landschaft! Später bin ich dann nochmals von Franz Josef aus zum Gletscher hingelaufen, aber das ist natürlich lang nicht so spektakulär wie drumherum zu fliegen und sogar drauf zu landen. Als ich heimkam, hatte ich ziemliche Schmerzen in der rechten Achillessehne aber habe mir erstmal nichts weiter dabei gedacht. Zu dem Zeitpunkt wusste ich noch nicht, dass das der Anfang vom Ende sein würde.



Danach ging’s weiter Richtung Wanaka, meinem Lieblingsplatz auf der Südinsel und (neben dem Mount natürlich) eigentlich in ganz Neuseeland. Wanaka ist so die kleine Schwester zu Queenstown, aber eben weniger touristisch und landschaftlich der Wahnsinn. Berge und ein See. Klingt vielleicht unspektakulär, ist aber wirklich schön. Fast jede Stadt in Neuseeland, besonders auf der Südinsel, hat einen Hausberg sozusagen. Also habe ich mich auch hier wieder auf den Weg nach oben gemacht. Von dort kann man einfach die Natur, die Stadt, die Landschaft und das Panorama am besten genießen. Zu meinem Fuß: Ibuprofen und dann passt das.




Außerdem hatte ich hier in Wanaka meine erste „richtige“ Begegnung mit den Asiaten. Neben uns Deutschen ist das nämlich die zweitmeist vertretene „Nation“. Ich saß am See, halb dösend und habe auf meinen Bus Richtung Queenstown gewartet. Auf einmal kommen zwei Japanerinnen von hinten angeschlichen. Eine setzt sich neben mich, während die andere ein Foto von uns beiden macht. Dann tauschen sie und die andere kriegt ihr Foto mit mir. Dann bedanken sie sich bei mir und laufen freudestrahlend und völlig aufgeregt davon. Bis ich mal richtig wach war und realisiert hab, was das grad war, war alles schon wieder vorbei. Echt verrückt, diese Asiaten hab ich mir gedacht. Ich musste über das Blitzfotoshooting einfach soo lachen, aber hatte zu dem Zeitpunkt ja keine Ahnung, dass das nicht das letzte Mal gewesen sein sollte 😀
In Queenstown bin ich dann fast eine Woche geblieben. Ich wollte mal wieder irgendwo länger als nur 2 Nächte bleiben, weil das auf Dauer ziemlich anstrengend ist. Hier habe ich am 1. Mai dann auch den original Bungy-Jump von der Kawarau Bridge gemacht. Auf jeden Fall machen, wer die Chance hat!! Der „schlimmste“ Moment war eigentlich als ich auf die Brücke zur Platform gelaufen bin. Da dacht ich schon „Muriel, du bist doch bescheuert“ aber sobald man dann das Handtuch um den Fuß hat und eingehakt ist, will man da auch runter. Man stellt sich an den Rand, der Typ hinter einem sagt 3…2…1… joa und dann springt man eben.

Das wollte ich unbedingt. Das selbst machen, selbst springen. Nicht wie beim Fallschirmsprung, wo der erfahrene Springer hinter einem für einen abspringt. Ich stell mir das zwar schon auch aufregend vor, aber nö. Wenn ich mich schon irgendwo runterstürz, dann will ich das auch selbst bestimmen. War cool jedenfalls! Ich hatte in Queenstown aber auch ein super Zimmer und am Abend waren wir noch zusammen den berühmt berüchtigten Fergburger Essen. Ich muss sagen, der ist echt seinen Ruf und die halbe Stunde Anstehzeit wert!

Das ist Kim. Der witzigste Asiate, den ich in meinem Leben bisher getroffen habe! 😀
Ach ja, hier in Queenstown habe ich zufällig auch ein Rugby-Spiel gesehen. Ich bin auf den Queenstown-Hill gewandert und beim Runterlaufen habe ich eine Menschenmenge schreien, pfeiffen und jubeln gehört. Ich bin dann dort hingelaufen und hab mir das eine Weile angesehen. Ich kenn noch nicht einmal die Regeln und weiß auch nicht, ob ich eigentlich hätte Eintritt bezahlen müssen aber das war mir egal in dem Moment. Jetzt kann ich auch behaupten, einmal ein Rugby-Spiel in Neuseeland gesehen zu haben. Gespielt hat übrigens Queenstown gegen Wakatipu, das weiß ich noch. Entspricht hier dem Lokalderby St.Leon gegen Rot und dementsprechend war die Stimmung. Man hat besser mal geklatscht, wenn alle um einen rum geklatscht haben. Man will ja in so einem hochemotionalen Spiel nicht für „den Feind“ gehalten werden…




Nach Queenstwon ging es weiter nach Dunedin, das die Heimat der (angeblich) steilsten Straße der Welt und des Speight’s Bieres ist. Dunedin war auch der südlichste Punkt meiner Reise.

Brauereiführung
Hier hatte ich Begegnung Nr. 2 mit den Japanern. Wieder völlig aufgeregt ein deutsches Mädel zu sehen und wieder wollten sie „pictaaa, pictaaa pliiis“. Immerhin haben sie diesmal gefragt. Ich hab mir das dann erklären lassen. In Japan stehen Begegnungen mit europäischen jungen Frauen wohl für Glück, Gesundheit und Reichtum für das restliche Leben. Sowas „bunt auf weiß“ zu haben ist natürlich die Nummer-sicher Variante für den eigenen Glauben. Ich selbst war erst ein Mal in Asien und kenne mich mit deren Kultur nur wenig aus. Mir sind die Asiaten in meiner Zeit in Neuseeland jedenfalls immer suspekter geworden.

optische Täuschung! 😀

man erkennt das hier auf dem Bild gar nicht so richtig, aber es war schon ziemlich ziemlich steil!
Meinem Fuß gings zusehends schlechter, ich hatte jetzt einen haselnussgroßen „Knubbel“ an der Achillessehne und meine Hostel-Wahl fiel nun nicht mehr nach Gästebewertung sondern nach Entfernung zur Bushaltestelle. Da ich aber in den meisten Orten nur 2 Tage geblieben bin, wollte ich nicht einen Tag meiner kostbaren Zeit beim Arzt verbringen. Ibuprofen und gut ist, dachte ich die ganze Zeit. Irgendwann war dann aber nicht mehr gut.
Nachdem ich mich in Oamaru nur mit Mühe und Not ins Hostel schleppen konnte, war klar, dass ich zumindest abchecken will, was da los ist. Ich war dann am nächsten Vormittag in der Notaufnahme, da ich sonst keinen Termin mehr bekommen hätte. Am darauffolgenden Tag wollte ich ja schon wieder weiter. „achilles tendon inflammation“ lautete das vernichtende Urteil. Also Entzündung der Achillessehne und ein Anriss kann ohne weitere Untersuchungen wie Ultraschall oder MRT nicht ausgeschlossen werden. So wenig laufen wie nötig, so viel schonen wie möglich. Tja, was mach ich jetzt? Ich wollte doch noch einen Great Walk machen und später nach Australien fliegen, abgesehen davon gibts noch so viel zu sehen in Neuseeland und nun sitze ich mit Ibuprofen vollgepumpt in den Hostels fest und hole meinen (vor Schmerzen) fehlenden Schlaf von nachts nach. Dass das so nicht das Wahre ist, war mir ziemlich schnell klar. Also habe ich mich schweren (wirklich richtig schweren) Herzens dazu entschieden meinen Flug von Ende Juni auf Ende Mai vorzubuchen. Zu dem Zeitpunkt hatte ich dann also statt 7 noch etwa 3 Wochen, aber ich wäre andernfalls erstmal 2-3 Wochen an drinnen gebunden gewesen und brauchte die weitere Untersuchung der Sehne. So dachte ich mir „komm jetzt machst du noch den Rest hier unten vollends fertig und dann fliegst du heim“.
Immerhin war ich am Abend noch bei den Pinguinen, die sich am Strand von Oamaru Nacht für Nacht zum Schlafen zurückziehen.

Also gings dann ziemlich zackig wieder hoch und bin zunächst nach Christchurch gefahren. Mein erster Eindruck: ich war schockiert. Schutt, Baustellen und Provisorien so weit das Auge reicht und das 3 Jahre nach dem gewaltigen Erdbeben. Ich wusste schon von anderen, die dort waren, dass Christchurch noch sehr vom Erdbeben gezeichnet ist. Aber das hätte ich nicht erwartet. Trotzdem geben Neuseeländer nie auf, verlieren nie den Mut und ihre Zuversicht. Neben der völlig zerstörten Kirche von Christchurch ist ein großer Platz entstanden, auf dem man super entspannen kann. Die zerstörten Geschäfte in den Seitenstraßen wurden wieder aufgebaut in einer Mall, die nur aus Containern besteht. Aber bunt und in allen Formen und Größen. An besonderen Stellen erinnern Tafeln und interaktive Kunstprojekte an das Drama von 2011, aber es wirkt nie bedrückend. Je mehr man von der Stadt erlebt, desto mehr wird einem klar, dass die Neuseeländer hier nicht der Vergangenheit hinterher trauern, sondern die Neuplanung der Stadt als Chance sehen. „The future is bright“ lautet das offizielle Motto, das an jeder Ecke zu spüren ist. Und auf der anderen Seite sieht man 100m weiter noch die offenen Straßen, weil bis dato noch nichtmal alle Rohrbrüche repariert werden konnten. Man schwankt mit der Stadt, zwischen Entsetzen und Euphorie.

der völlig zerstörte „Kirchturm“

Bagger, Baulärm, Zäune wohin man blickt


Nun ja, von Christchurch gings wieder rüber an die Westküste mit dem TranzAlpine nach Greymouth. Das ist eine Zugfahrt über die Southern Alps, auf die ich mich schon seit Beginn meiner Reise gefreut habe. Man muss dazu sagen, dass „Zug fahren“ in Neuseeland nicht vergleichbar ist mit dem in Deutschland. In NZ gibt es genau 3 Zuglinien, auf Strecken, die eigentlich eh keiner so wirklich fahren will. Zumindest nicht aus Gründen der Fortbewegung sondern aus denen des Ausblicks und der Atmosphäre. Und die Zugfahrt war super! Man fährt über den Pass, durch Tunnels, über Schluchten, alte Brücken, über Felder, durch Wald, alles! Ich hatte noch nie so eine spektakuläre Zugfahrt, ehrlich!

Von Greymouth aus ging es dann wieder hoch nach Nelson, wo ich übernachtet habe, um von Picton aus am nächsten Tag die Fähre wieder zurück zur Nordinsel zu nehmen.

Wirklich besseres Wetter als das letzte Mal hatte ich nicht, aber das war mir diesmal egal. Man lernt sich dem Wetter anzupassen irgendwann und so war ich die meiste Zeit die einzige Passagierin an Deck. Das hatte auch was! Irgendwann kamen dann zwei Arbeiter, die fragten ob denn alles okay sei und warum ich freiwillig hier draußen bin. Aber mir hats trotz (Niesel-)Regen und unheimlichem Wind gefallen und ich hab sogar nochmal Delfine gesehen.
Soo, das war mein Trip auf der Südinsel. Ich hoffe mal nicht zuu lang und ausführlich, aber wem’s zuviel wird, der kann sich ja auch nur die Bilder anschauen 😉
Der nächste Eintrag ist dann über die restlichen 10 Tage auf der Nordinsel und den Heimflug. Außerdem möchte ich noch ein kurzes Fazit schreiben.
– Muriel 🙂